Querdenker, Freiheitsboten, Rebellen – Corona-Proteste und Demokratie

GEW, DGB und MiteinanderMIL thematisieren im Colos-Saal Querdenker-Gruppen am Mittwoch, 23. Juni. In der Zeit von 19 bis etwa 20.30 Uhr beleuchten verschiedene Referierende im Aschaffenburger Colos-Saal die Demonstrationen und die Organisation der Proteste in den sozialen Netzwerken aus unterschiedlichen Perspektiven. In Videobeiträgen werfen zudem der Aschaffenburger Kabarebst Urban Priol und der Eichenbühler Comedy-Autor Thomas Poppe einen kritisch-unterhaltsamen Blick auf die Szene. Zuschauerinnen können die Veranstaltung mit Anmeldung sowohl live im Colos-Saal als auch online zu Hause am Rechner verfolgen. Über einen moderierten Chat besteht die Möglichkeit, Fragen an das Podium zu richten.

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Es brennt an Bayerns Schulen – auch in Unterfranken

„Es brennt an Bayerns Schulen – jetzt sind sich alle einig. Aber werden auch alle gehört?“ ist die Pressemitteilung der GEW Bayern überschrieben.

Weiter heißt es darin: „Für heute, 4. 11. lädt die Staatskanzlei erneut zum Schulgipfel. Und mittlerweile sind sich die Lehrerverbände, die Elternverbände und auch der Landesschülerrat der Gymnasien mit der GEW einig: an den Schulen fehlt es an einem tragfähigen Konzept mit der Corona-Krise umzugehen. Eingeladen sind jedoch nicht alle Teile der Schulgemeinschaft.

Die GEW hatte schon sehr früh Bedenken geäußert und die jetzigen Zustände vorausgesagt sowie alternative Ansätze vorgeschlagen. Dennoch wird sie als die Bildungsgewerkschaft im DGB mit 280.000 Mitgliedern deutschlandweit nicht einmal angehört und wie schon beim letzten Schulgipfel nicht beteiligt, obwohl der Kultusminister nicht müde wird zu betonen, dass „alle Mitglieder der Schulfamilie“ angehört wurden.“

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Zitate mit Skandalen aus den Schulen (aufgrund der Umfragen)

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„Erheblicher Stress und schlechte Arbeitsbedingungen“

Bildungsgewerkschaft GEW schlägt vor Beginn des Kindergartenjahres Alarm

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Unterfranken blickt mit großer Sorge auf das im September beginnende Kindergartenjahr: „Der Personalmangel führt bei allen Beteiligten zu erheblichem Stress und schlechten Arbeitsbedingungen,“ weiß die Leiterin einer Kindertagesstätte in Unterfranken mit 40 Jahren Arbeitserfahrung.
Laut Staatsregierung fehlen in KiTas, Krippen und Horten bis 2023 gut 30.000 Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und weiteres pädagogisches Personal.1 „Die Auswirkungen erreichen nach den Städten nun auch das Land,“ sagt der stellvertretende GEW-Bezirksvorsitzende Jörg Nellen. Erkranktes Personal müsse vertreten werden, was zu Belastungen durch Überstunden führt. „Freizeitausgleich ist oft nicht drin, da das den Mangel nur noch verschärft“. Der Personalmarkt ist leergefegt. Abhilfe sollen inhaltlich teils deutlich reduzierte Weiterbildungsmodelle und Quereinsteiger schaffen. „Qualifikation findet man aber nicht auf der Straße“, so Nellen. Nicht umsonst sei die Ausbildung zur Kinderpflegerin gefolgt von der Weiterbildung zur Erzieherin fünf Jahre lang und wird international mit einem Fachhochschulabschluss gleichgestellt.
„Unsere Kleinsten stehen im Zentrum eines komplexen Geflechts von finanziellen Zuständigkeiten, ineffektiven Notmaßnahmen, Mangel und Stress,“ sagt Nellen. „Sie dürfen diesen Zuständen nicht zum Opfer fallen“.
Der Bund hat auf Drängen von Wirtschaftsverbänden durch den Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr einen Nachfrageboom ausgelöst, ohne dass genügend Personal dafür zur Verfügung steht. Mit einem Teil der insgesamt zu geringen Mitteln des Gute-Kita-Gesetz wurden in Bayern nun aber Elternbeiträge gesenkt, statt in Qualität zu investieren. Das erhöht den Druck auf das Personal noch, denn vermehrt buchen Eltern nun längere Zeiten.
Die GEW fordert für Unterfranken2:

Erzieher*innen-Gehalt auf dem Niveau von Grundschullehrkräften3: etwa 2.500€ für 39 Wochenstunden sind nicht attraktiv, gerade auch verglichen mit typischen „Männerberufen“. Bayern ist mit 2,9% Schlusslicht beim Männeranteil und der „gender pay gap“ resultiert ja auch aus der geringen Wertschätzung sozialer Berufe.

Erhöhung der Haushaltsmittel für Kindertagesbetreuung, um die Bildung zu verbessern und endlich Inklusion zu ermöglichen. Das hilft auch die Arbeit attraktiver zu machen.

Entlastung der Kolleg*innen durch einen fairen Personalschlüssel: auf je eine Fachkraft zwei Kinder unter einem Jahr, drei Kinder zwischen 1 und 3, acht Kinder zwischen 3 und 5 zehn Kinder ab 6 Jahren.

Gerechte Aufgabenverteilung: Für Vor- und Nachbereitung, für Berichte und Gespräche ist ein Viertel der bezahlten Arbeitszeit anzusetzen, dreiviertel der Arbeitszeit für die Hauptaufgabe Betreuung und Erziehung.

Leitungen müssen auch für ihre Aufgaben freigestellt werden. Bisher werden sie als eine volle Erzieherin im Personalschlüssel geführt. Zudem reichen die überforderten Träger viele Verwaltungsaufgaben an die KiTa-Leiterinnen weiter. „Leitung ist keine Aufgabe, die man in der Freizeit machen kann,“ so Nellen.

Die GEW hat seit über zehn Jahren vor dem Personalmangel und der schlechten Bezahlung im KiTa-Bereich gewarnt. Bund, Land, Kommunen und Träger sind schon genauso lange gefordert. „Unsere Kleinsten verdienen endlich die größten Anstrengungen!“, so Nellen.

GEW-Vortrag zu Zivilklausel an Uni Würzburg

Am Montag, den 15.1. hielten GEW-Studis im Fachschaftenrat der Uni Würzburg einen Vortrag zum Thema „Zivilklausel“. Grund war, die 2013 vom Studentischen Konvent beschlossene Zivilklausel wieder ins Bewusstsein und über die Fakultätsräte in die Grundordnung der Hochschule zu bekommen. In den 50er Jahren gab es mit der TU Berlin die erste Zivilklausel Deutschlands, mittlerweile ist solch ein Passus in fünf Landeshochschulgesetzen (Brandenburg, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen) festgeschrieben und eine Vielzahl einzelner Hochschulen haben sich für eine freiwillige Selbstverpflichtung zur friedlicher und/oder ziviler Forschung/Lehre/Studium entschlossen. Mit der FAU in Nürnberg-Erlangen gab sich 2016 die erste Hochschule in Bayern eine friedliche Ergänzung in ihrem Leitbild, in Augsburg, München, Regensburg und Würzburg gibt es beständige Bestrebungen, ebenfalls eine Zivilklausel zu etablieren. Der Vortrag in Würzburg stieß auf reges Interesse seitens der Studierenden und nach einer intensiven und zielgerichteten Diskussion konnte man sich dem Ziel einer rein zivilen Forschung an Hochschulen einen kleinen, aber trotzdem ungemein wichtigen Schritt näher fühlen. Weiterführende Informationen zur Situation in Würzburg unter: http://www.stuv.uni-wuerzburg.de/referat-ak/zivilklausel/