Deutsche Schule Kiew, 25. Februar 2022
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schulleiterinnen und Schulleiter,
während des Verfassens dieses Briefes an Sie alle findet – so unwirklich sich dies anhören möge – die Schlacht um Kiew statt.
Am Morgen des 25. Februar wurden erste russische Militärfahrzeuge in einem an die DS Kiew angrenzenden Stadtviertel gesichtet.
Das Schreiben von Fr. Toledo des 25. Februar fasste die Lage im Land und die Beschaffenheit der DS Kiew ebenfalls zusammen. Wir sind geschlossen und versuchen mit allen Kräften unsere Belegschaft und Kinder in dieser Lage zu unterstützen.
Wer die Nachrichten verfolgt hat, wird bemerkt haben, dass sich eine riesige Flüchtlingswelle gen Westen bewegt. Unter den Flüchtlingen befinden sich auch einige unserer Kolleginnen und Kollegen,
Schülerinnen und Schüler, Familien der Schulgemeinde. Es erreichen uns u.a. Berichte von 14-jährigen, die von Bombeneinschlägen berichten. Dass sie müde sind, erschöpft. Dass Sie Angst haben. Dass man morgen den Weg in den Westen antreten werde.
Für die Angehörigen der DS Kiew möchten wir daher ein Angebot an Unterkünften bereitstellen.
Intern haben wir bereits einige Adressen zusammenführen können und auch von außerhalb der Schulgemeinde erreichen uns Hilfsangebote.
Wir wissen diese Anteilnahme und Unterstützung sehr zu schätzen.
Wir möchten daher den Aufruf an Sie alle richten, sich bitte bei uns zu melden, falls Sie flüchtenden Familien im Osten Europas eine Dacha, Ferienwohnung oder irgendeine andere Unterkunft bieten könnten.
Wir können von hier aus nicht sagen, ob und in welchem Maß das Angebot in Anspruch genommen werden wird, fühlen uns aber verpflichtet, alles zu versuchen um diesen Menschen zu helfen.
Für Ihre Solidarität und Ihre Hilfsangebote wären wir Ihnen unendlich dankbar und möchten uns bereits an dieser Stelle herzlich bei Ihnen bedanken.
Im Namen der gesamten Belegschaft der DS Kiew verbleiben wir in Dankbarkeit
Gerald Miebs – Schulleiter DS Kiew
Fabian von Reinsperg – PQM DS Kiew