15. März: Lasst euch nicht einschüchtern!

15. März: Lasst euch nicht einschüchtern!

Die GEW Unterfranken unterstützt die für morgen angekündigte FFF-Proteste in AB, WÜ, SW und weiteren Gemeinden mit unten anhängendem Grußwort. Die Bildungsgewerkschaft verurteilt jede Sanktionierung durch Schulleitungen als unverhältnismäßig, vielmehr ruft sie Lehrkräfte und Schulleitungen auf, den Meinungsbildungsprozess in den Schulen zu ermöglichen und zu begleiten. Dazu können Projekte, Ausstellungen, Faktenchecks durch Schülerinnen und Schüler und eben die Teilnahme an den FFF-Demonstrationen dienen.

Grußwort der GEW Unterfranken an die Teilnehmer*innen der Fridays For Future Demos

In der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft haben sich bundesweit rund 280.000 Pädagoginnen und Pädagoginnen, Studierende und Wissenschaftler*innen organisiert, von der Kita über die Schulen und Hochschulen bis zur Erwachsenenbildung. Wir setzen uns als Gewerkschaft für bessere und gerechte Arbeitsbedingungen ein. Ebenso streiten wir für Demokratisierung und Menschenrechte, und das weltweit – die GEW ist Mitglied der „Bildungsinternationale“. Und da sind wir auch schon mitten im Thema Klima-Gerechtigkeit.
Wir finden es in der GEW Unterfranken beeindruckend, wie entschlossen, wie kritisch, und wie gut informiert ihr Euch als Schülerinnen und Schüler und als Studierende gegen Erderwärmung und für Klimagerechtigkeit einsetzt. Das ist auch dringend notwendig. Wir brauchen gerade in der jetzigen Situation jedes demokratische politische Engagement von Schülerinnen und Schülern. Völlig zu Recht zitiert „Fridays for Future“ den Sonderbericht des Weltklimarates. Der Bericht zeigt: Es bleiben nur noch elf Jahre, um die verheerendsten Folgen der Erderwärmung abzuwenden. 
Daher ruft die GEW Unterfranken auch die Erwachsenen auf, die Proteste und Forderungen von Fridays for Future zu unterstützen. 
Laut Bayerischer Verfassung ist „Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt“ eines der „obersten Bildungsziele“. Alle Schulen in Bayern sind zur Umweltbildung verpflichtet. Das Kultusministerium betonte erst kürzlich, dass Klimaschutz ein wichtiger Teil der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist und deshalb als fächer- und schulart-übergreifendes Ziel fest in den neuen Lehrplänen verankert wurde. Zurzeit werden Schulen aber weder personell noch materiell ausreichend unterstützt, um das Bildungsziel BNE ganzheitlich umzusetzen. BNE darf sich nicht in Einzelaktionen oder einzelnen Projekten erschöpfen. Schule sollte sich mit dem Thema nicht nur im Unterricht auseinandersetzen – das setzt voraus, dass die Politik auch die entsprechenden Stellen für Lehrer*innen und die materiellen Ressourcen bereitstellt.
Das Engagement für wirklichen Klimaschutz darf nicht mit Sanktionen aus dem Katalog der Schulstrafen belegt werden. Es lassen sich Wege finden, wie man Unterricht und Protest vereinbaren kann. Die GEW begrüßt es, wenn Schulleitungen und Lehrkräfte verantwortungsvoll mit den Protest-Vorhaben der Schüler*innen umgehen. Die Schulen sollten allerdings auch nicht in eine Zwickmühle zwischen ihrem Bildungsauftrag und der Einhaltung der Schulpflicht kommen. Das könnte passieren, wenn Freitag für Freitag immer die gleichen Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fern bleiben. Derzeit sieht es danach aus, dass die Schüler und Schülerinnen eine Art rollierendes System entwickelt haben. Lasst uns da im Austausch bleiben.
Und lasst Euch in Eurem Engagement bestärken. Bleibt dran, bleibt dabei. Es ist notwendig. Für alle auf diesem Planeten.