Überraschende Verbindungen zwischen Würzburg und Chiles neuer Regierung
Bild oben: Die neue Pressesprecherin der chilenischen Regierung Boric, Camilla Vallejo (links), war vor 10 Jahren mit einer Studierendendelegation Gast bei der Würzburger GEW.
Unter dem Motto „Neuer Aufbruch in Chile – Jugend in Bewegung“ besuchte vor 10 Jahren eine Delegation von Studierenden aus Chile auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Bildungsgewerkschaft GEW Würzburg zahlreiche Städte in Deutschland. Am 21. Januar 2012 war der DGB Würzburg Gastgeber einer Podiumsdiskussion im Studentenhaus.
Angeprangert wurde Chile als Musterland des Neoliberalismus. Eindrucksvoll schilderten Camila Vallejo, kommunistische Studentenführerin, und ihr Mitstreiter die Situation in ihrer Heimat. Soziale Ungerechtigkeit, eine kranke Demokratie, größte Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung waren überall zu spüren. Bildung war nur für Privilegierte und zu einem hohen Preis erreichbar. Aber es herrschte Aufbruchstimmung. Ziviler Ungehorsam, Streiks und eine aufbegehrende Jugend bestimmten das Geschehen.
Nach den Auftritten in Europa arbeiteten einige der Podiumsdiskutanten mit am Fortschritt in Chile – allen voran Camila Vallejo in verschiedenen Funktionen in der kommunistischen Partei und als Abgeordnete im Parlament. Seit dieser Woche ist sie Regierungssprecherin im Mitte-Links Kabinett des neuen Präsidenten Gabriel Boric.