GEW befürchtet Schließungen
Die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern im DGB setzt sich für die Beschäftigten und Kinder ein
Nachrichtlich: aktualisierte Linksammlung zu Pressereaktionen auf GEW-Testkonzept für Kinder in Kitas
Ein zweites Mal sind die Sommerferien nicht genutzt worden, um flächendeckend Luftfilteranlagen in KiTas und Schulen zu installieren. Hier fehlt offensichtlich der politische Wille, Maßnahmen zur Verhinderung von Schließungen zu ergreifen, die auf Kosten der Schüler*innen und ihrer Eltern gehen.
„Weg frei für die Lolli-Pool-Tests: 21 Kitas in Stadt und Landkreis Würzburg machen mit“- Das sind 21 von 243. Nicht einmal jede zehnte Kita im Raum Würzburg nutzt die Möglichkeit, Kinder und Beschäftigte zweimal die Woche mit PCR-Tests zu testen, um so einen Ausbruch von CoViD19 in der Einrichtung verhindern bzw. frühzeitig eindämmen zu können. „Die Staatsregierung mauert, wir bleiben hinter unseren Möglichkeiten zurück,“ sagt Christian Gündling, GEW-Vorstandsmitglied in Würzburg und KiTa-Leiter.
Hatte nicht die in Würzburg durchgeführte Wü-Kita-CoV-Studie (https://www.med.uni-wuerzburg.de/wuekitacov/startseite/) gezeigt, dass Pooltests die Methode sind, die von Eltern, Kindern und Beschäftigten gut angenommen werden? Und hatte sie nicht gezeigt, wie einfach das in Kitas umgesetzt werden kann? Ja, aber nun sind die Rahmenbedingungen deutlich schlechter als in der Studie: Kita-Leitungen haben mehr Arbeit damit in einer sowieso schon sehr bürokratisierten Kita-Leitungs-Welt (siehe Bericht einer KiTa-Leitung unten). Das Vergabeverfahren für die Kommunen ist langwierig und aufwändig (s. Quelle). Anstatt wie in den Schulen Anfang/Mitte September zu starten, wird es in den Kitas erst Ende November oder sogar Anfang Dezember losgehen. Bis dahin werden wir schon mehrere Kita-Schließungen registriert haben, Kinder, Eltern, Beschäftigte infiziert und erkrankt sein – leider wieder ein drastisches Beispiel dafür, wie Kinder und Beschäftigte in Kitas übersehen werden.
Quellen: Förderrichtlinie zur Durchführung von PCR-Pool-Tests in der Kindertagesbetreuung | Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (bayern.de)
Bericht einer KiTa-Leitung
zur Wü-Kita-CoV-Studie der Stadt und des Landkreises WürzburgFür die Praxis vor Ort : Laut den Angaben aus dem Onlinetreffen mit der Stadt hat das Kita-Personal mehr Aufgaben als in der Studie. Bei der Studie gab es für die Spucktests eine bereitgestellte Kiste, da haben die Eltern die Teströhrchen 2x die Woche eingeworfen, dann wurde die Kiste geholt und ne neue gebracht, fertig. Zudem hab ich die Anwesenheitsliste (da, nicht da, krank, Quarantäne) alle 14 Tage der Studie gemeldet. 1x die Woche hat jede getestete Person online noch ne Rückmeldung zur Testdauer gegeben und dann am Anfang und Ende der Studie noch einen Fragebogen beantwortet. Nun hieß es, die Leitung müsse die Tests überprüfen, ob auch alles richtig ist (Etikett lesbar, Stäbchen drinnen usw.), also alle Röhrchen gegenchecken und auch festhalten, wer was abgegeben hat (wobei ich mir beim letzten Punkt nicht mehr sicher bin). Und feste Pools mit mind. 10 und max. 25 oder 30 (hier gibt es verschiedene Angaben) bilden, was für größere Einrichtungen mit Früh- und Spätbetreuung durchaus kompliziert werden kann. In der Studie kamen alle Röhrchen in eine Kiste, keine extra Pools. Dazu müsste man am besten mal dort nachfragen, wo es schon läuft. Wobei es wohl auch davon abhängt, was in der Leistungsbeschreibung fürs Labor genau festgehalten ist. Kontakt: Christian Gündling, chris.guendling@gmail.com