Anlässlich der Kabinettssitzung vom heutigen Dienstag, in dem das weitere Vorgehen hinsichtlich einer Rückkehr zum Präsenzunterricht besprochen wurde, stellt die Bildungsgewerkschaft GEW wiederholt und bekräftigt durch eine Umfrage unter Mitgliedern fest, dass unterschiedliche Altersklassen unterschiedlich behandelt werden müssen. „Die Fokussierung auf Abschlüsse ist der falsche Weg,“ sagt der komm. Bezirksvorsitzende Jörg Nellen. „Wir brauchen vielmehr pädagogische Lösungen, um die schwer Erreichbaren zu fördern.“
Im zweiten Lockdown haben sich Lehrkräfte und Schüler:innenmit mit den technischen Möglichkeiten vor Ort eingerichtet. Die Rückkehr an die Schulen wirft Fragen des Gesundheitsschutzes auf (Impfpriorität, RKI-Inzidenzwerte beachten). Die Jüngeren müssten eher in die Schulen als die Älteren. Letztere kommen mit Distanzunterricht besser zurecht. Dem Wunsch nach Verlässlichkeit und weniger Hin-und-Her bei den Unterrichtsarten muss dringend nachgekommen werden.
Zitate (01.02.2021):
Realschule:
„In der Realschule haben wir noch keinen Präsenzunterricht in den Abschlussklassen. Es läuft noch voll über den Distanzunterricht. Ist auch gut so.“
„In vielen Fächern wird viel Stoff gemacht – mein Sohn meint sogar, manchmal mehr als in der Schule. Es ist einUnding, dass die Ferien gestrichen werden sollen, da die Kids angeblich nichts machen…“
„Die Realschulklassen „dürfen“ ab heute nicht in den Präsenzunterricht. Warum nur Gymnasium, FOS, BOS?“
Mittelschule
„Großes Engagement der Lehrkräfte. Innerhalb kürzester Zeit haben diese sich in den Kommunikationsmedien fit gemacht, um Distanzunterricht online halten zu können. Es entsteht teilweise der Eindruck, Online sei Pflicht. Dem ist aber nicht so. Leihgeräte für die SuS sind nun auch endlich da, wird besser langsam.“ Schulleiter
„KEINEN Wechselunterricht! Guter Distanzunterricht oder Präsenzunterricht… Wechselunterricht in den Abschlussklassen ist bei gleichzeitigem Distanzunterricht in den übrigen Klassen nicht machbar.“ Lehrkraft
Grundschule
„Ich bin betroffen, wir beide (meine Frau und ich) sind Lehrkräfte, und wir haben drei schulpflichtige Kinder. Während es mit der Großen (11. Klasse) gut läuft, sie ist sehr eigenständig, ist der Kampf mit den beiden jüngeren (4. und 5. Klasse) alltäglich.“
„Hatte eine Unmenge an Korrekturen, die ich 2x wöchentlich an einem Depot abholte/ hinbrachte. Alle Schüler sind in der richtigen Schulformen gelandet und kommen mit. Der Aufwand war unglaublich!“ Grundschullehrkraft
Gymnasium
„Ich weiß von meinen Schüler*Innen, dass sie diesen Wechselunterricht ebenso unnötig finden wie wir Lehrer:Innen und am liebsten lediglich zu Klausuren geholt werden.“ Gymnasiallehrkraft
Gesundheitsschutz
„Es ist einfach nicht mehr verständlich, sondern hirnrissig, wenn ich heute eine Katastrophenwarnung des Landkreises rein bekomme, es dort heißt, die Schulen bleiben geschlossen wegen steigender Infektionszahlen, und ich dann anschließend in den Unterricht gehen soll.“ Gymnasiallehrkraft
„Kriterien, wann die Schule wieder beginnen kann unter Berücksichtigung, dass auch Grundschüler zur Verbreitung des Virus beitragen. Dabei die Vorgaben des RKI ernst nehmen und nicht glauben, man weiß alles besser. Das Verhalten der Kultusminister/innen ist unverantwortbar, wo bleibt da die Fürsorgepflicht?“ Grundschullehrkraft
„Vielleicht sollte darüber nachgedacht werden Lehrer im allgemeinen bei der Impfung zu priorisieren. Kollegen die wie ich Praktikumbetreuung machen können ja leicht zum Superspreader werden.“ Berufsfachschullehrkraft
Technik
„Es läuft gut, ich erreiche fast alle meine SchülerInnen mit Förderbedarf geistige Entwicklung täglich per Videokonferenz und versorge sie mit Arbeitsmaterial.“ Förderschullehrkraft“Onlineunterricht läuft ganz gut, wenn man wie wir die richtige Soft- und Hardware und ein gutes Technikteam hat.“ Gymnasiallehrkraft