Der GEW-Kreisverband nahm in einer Mitgliederversammlung Stellung zu den seit einigen Wochen von Schülern und Schülerinnen veranstalteten Demonstrationen Fridays-for-Future.
Die anwesenden Mitglieder begrüßten ausdrücklich das Engagement der Schülerinnen und Schüler. „Dass sich junge Menschen in die politischen Vorgänge einmischen und so deutlich für eine entscheidende Wende in der Klimaschutzpolitik fordern, kann man nicht hoch genug einschätzen“, so GEW-Kreisvorsitzender Wolfgang Tröster, es zeige, dass die junge Generation angesichts der nur völlig unzureichenden Maßnahmen besorgt und ungeduldig sei, weil damit ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt wird.
Für die im Bildungsbereich Verantwortlichen sollte das ein Alarmzeichen sein, die Anliegen der jungen Menschen ernst zu nehmen und entsprechend umzusetzen. Dazu müssten Themen wie sorgsamer Umgang mit Ressourcen, Reflektieren des eigenen Umweltverhaltens, der Eine-Welt-Gedanke viel stärker und umfassender im Unterrichtsalltag verankert sein und nicht nur am Jahresschluss als Projekte kurz angeschnitten werden. Gerade die Bildung für nachhaltige Entwicklung(BNE) sollte genauso Berücksichtigung finden wie die im Augenblick allerorten durchgeführte Ausstattung mit digitalisierten Medien, so Alfred Hock, und dafür müssten ausreichend Materialien und zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt werden.
Frühe Ausleseverfahren, permanente Stoffpaukerei werden nach Ansicht der Anwesenden nicht dazu führen, dass die Schüler zu verantwortungsbewussten und gesellschaftlich handelnden Menschen werden können.
Viel mehr beachtet werden müssen Werte wie Empathie und Solidarität gerade auch mit den Menschen aus anderen Kontinenten, deren Existenz durch den Klimawandel bedroht ist, sowie die Fähigkeit, sich in den gesellschaftspolitischen Prozess einzumischen und Veränderungen zu bewirken.
Die GEW hat Verständnis dafür, dass die Schülerinnen und Schüler die Demonstrationen am Vormittag durchführten, nur so konnte die entsprechende Aufmerksamkeit erreicht werden. Der Konflikt zwischen Schulpflicht und bürgerschaftlich wichtigem Engagement kann in nächster Zeit sicher gelöst werden, wenn von der Politik, der Kultusbürokratie und von der Gesellschaft deutlich Zeichen gesetzt werden, dass man eine Aufarbeitung der von den SchülerInnen angesprochenen Probleme in Angriff nimmt.