Präsenz und Testen in KiTa und Schule

Präsenz und Testen in KiTa und Schule

GEW zu Schulstart und KiTa-Betrieb in Unterfranken

Die Bildungsgewerkschaft GEW im DGB hat ihre Mitglieder befragt (Auswahl von Antworten im Volltext), wie sie den Schulstart nach den Ferien sehen. „Der überwiegende Teil wünscht sich Präsenzunterricht mit Augenmaß, aber kein Fahren auf Sicht wie die Staatsregierung“, so die GEW-Bezirksvorsitzende Monika Hartl.
Präsenzunterricht mit kleinen Lerngruppen wird begrüßt. „Bei Älteren funktioniert Hybridunterricht so gut, dass man getrost abwechselnd einen Teil der Klasse daheim lassen kann“, so die Förderschullehrerin Hartl. Auch reinem Distanzunterricht wird das Wort geredet: „Die Schülerinnen und Schüler schaffen das“, sagten einige der Befragten.
Der Gesundheitsschutz der Beschäftigten hat bei der Bildungsgewerkschaft Priorität. Die GEW Unterfranken weist nochmals darauf hin, dass die Sachaufwandsträger (Gemeinden und Landkreise) in der Pflicht sind, Raumlüftungsgeräte in ausreichender Zahl endlich anzuschaffen: „Geld ist genug da, aber die Entscheidungskraft fehlt“, so Hartl. „Mit einem Raumlüftungskonzept haben die Hygiene- und Abstandsregeln die größte Wirkung.“ So kritisiert die GEW, dass z. B. in Aschaffenburg zwar Gelder für Lüftungsgeräte vom Stadtrat genehmigt wurden, aber nicht in den Schulen ankommen. Mangelnde Aufklärung bei den Schulen sieht die GEW hier als Ursache.
Die generelle Testpflicht aller an Schulen und Kindertagesstätten teilnehmenden Personen wird von der GEW Unterfranken begrüßt. Aber in den Kindertagesstätten wird es bei der Durchführung der Tests Probleme geben. Selbst die Staatsregierung gibt zu, dass es nicht genügend Laborkapazität für sogenannte „Lolli“-Pooltests gibt. Das sei angesichts der Vorlaufzeit beschämend, sagt Hartl. „Die Staatsregierung fährt weiterhin auf Sicht, statt Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen.“

Pooltests in Kitas: PCR-Tests scheitern in Unterfranken an Laborkapazitäten 
GEW: „Chancen für die bessere Methode verpasst“ 

Die Bildungsgewerkschaft GEW im DGB nimmt Stellung zur gerade veröffentlichten Handreichung zu SARS-CoV-2 Testungen in vorschulischen Kinderbetreuungseinrichtungen der Wü-Kita-CoV-Studie (s. Quellen unten). „PCR-Tests als Lolli- oder Spucktests sind deutlich sicherer und genauer als Antigen-Schnelltests“, so der sozialpädagogische Sprecher der GEW Würzburg und Leiter einer KiTa, Christian Gündling. Die Handlungsanleitung lässt in ihren Empfehlungen dennoch offen, ob PCR-Testungen den Antigenschnelltests als geeignete Methodik für den Einsatz in Kitas überlegen ist. „Diese Empfehlung hätte im September noch anders ausgesehen, als genügend Laborkapazitäten zur zeitnahen Auswertung vorhanden waren„, so Gündling. 
Ich finde es unglücklich, dass die PCR-Tests nur aus dem einen Grund nicht klar als die bessere Variante empfohlen werden, weil derzeit nicht garantiert werden kann, dass die Testergebnisse noch am gleichen Tag bzw. vor Kitabeginn am nächsten Tag zur Verfügung stehen.“ Die bessere Methode werde durch äußere Faktoren beeinträchtigt. Wer bereits bei den PCR-Testungen dabei ist, profitiere von der besseren Methode. „Wer später kommt, denn bestraft das späte Testergebnis„, so der KiTa-Leiter 

Quellen:
1. https://www.med.uni-wuerzburg.de/fileadmin/wuekitacov/2022/Manual_Wue-KiTa-CoV_v2.0.pdf vgl. S. 5 Nummer (9) und Absatz darunter:  „Es ist aktuell unklar, ob eine PCR-Testung oder ein Antigenschnelltest das bessere Verfahren für die regelmäßige Testung darstellen (vgl. Tabelle 1). Bei Durchführung von PCR-Testungen ist entscheidend, dass das Ergebnis noch am Tag der Testung, d.h. vor dem nächsten Kita-Besuch verfügbar ist und im Fall eines positiven Nachweises den Eltern mitgeteilt wird. Es ist davon auszugehen, dass entsprechende Laborkapazitäten nicht flächendeckend zur Verfügung stehen.“ 

2. https://www.ukw.de/aktuelle-meldungen/detail/news/kita-und-corona-wuerzburger-kita-cov-studie-wird-veroeffentlicht/ 

3. https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2787578?resultClick=3

Kontakt: Monika Hartl, komm. Vorsitzende GEW Unterfranken, Tel. 01520 8886351

KiTa: Christian Gündling, chris.gue@gew-unterfranken.de