Kultusministerium im Dornröschenschlaf

Kultusministerium im Dornröschenschlaf

Die GEW Unterfranken kritisiert die Umsetzung der Pooltests in Schulen und Kindertagesstätten in Unterfranken. Der Lehrkräftemangel mit Ansage trifft besonders Teilzeitkolleginnen.

Pooltests

In Würzburg stehen entgegen der Ankündigung des Ministerpräsidenten keine  Pooltests an Kitas zur Verfügung. Sozialreferentin Hülya Düber musste an ihre Parteikollegin im Familienministerium schreiben und den Mangel an Informationen kritisieren. 

An den Schulen wird kritisiert:

– Die ministeriellen Elternanschreiben (5-seitig) sind unverständlich. Eine Schweinfurter Schulleiterin rief alle Eltern an, um die Pooltests zu erklären.
– Die Handhabung wird besonders an Grundschulen im Landkreis Würzburg kritisiert: Pooltests lagen nicht vor bevor der Kurier kam, um diese ins Labor zu bringen. 
– Die doppelten Testungen fielen den Kleinen nicht leicht, die Kolleg:innen sind im Dauereinsatz statt zu unterrichten: Das zweite Röhrchen musste mit einem Barcode versehen werden, dessen Handhabe schwer ist (winzig und dem richtigen Kind zuzuordnen).
– An vielen Schulen, so im Landkreis Würzburg, mussten die Einverständniserklärungen von heute auf morgen von den Eltern eingeholt werden, was nicht immer gelang.
– Die Übergabe an den Kurier muss eine Kollegin erledigen, deren Klasse so lange unbeaufsichtigt bleiben muss: „Die erste Stunde kannst du vergessen,“ so eine Betroffene.
– Unklarer Umgang mit positiv Getesteten: „Was passiert eigentlich, wenn wir früh mit Lolli testen, dann zum Sport gehen (keine Maske) und abends stellt sich raus, ein Schüler war positiv?“ schreibt eine Kollegin im Landkreis Würzburg.

Lehrkräftemangel

Ein Lehrer aus dem Landkreis Kitzingen berichtet davon, das alle 249 Mobilen Reserven in Grund- und Mittelschulen in Unterfranken (Springer bei Personalausfall) am ersten Schultag langfristig eingesetzt waren.

Im Landkreis Würzburg hat man Sorge, wie die Erkältungswelle im Herbst und Winter personell aufgefangen werden soll, wenn alle Vertretungen schon jetzt eingesetzt sind.Grundschullehrkräfte müssen fehlende Lehrkräfte an Mittelschulen ersetzen und unterrichten fachfremd Hauptfächer. Teilzeitlehrkräfte, meist Frauen, haben Zwischenstunden, in denen sie regelmäßig vertreten: In einem Fall ist eine Lehrkraft 25 Stunden an der Schule obwohl sie auf Einkommen verzichtet hat, um 16 Stunden zu unterrichten.

Fazit: Angesichts der mangelhaften Vorbereitung hat das Kultusministerium im Verein mit dem Familien- und dem Finanzministerium „die Ferien im Dornröschenschlaf verbracht“, wie eine Kollegin es ausdrückt. (s PM der GEW Bayern)