Für kleine Kinder »absolutes Brachland«
Aschaffenburg. Der neue Bildungsplan unterscheidet zwischen Tagesstätten, aufgegliedert in Kindergärten für Drei- bis Sechsjährige und Kinderkrippen für Kleinere sowie Kinderhorte für ältere Kinder. Während der Kindergartenbereich bayernweit, wie auch in der Stadt Aschaffenburg, gut abgedeckt sei, herrsche in der Betreuung von Kindern unter drei Jahren »absolutes Brachland«. Das berichtete Landtagsabgeordnete Karin Pranghofer bei der GEW-Veranstaltung zum »Tag der Bildung« (siehe nebenstehenden Bericht). Für 360000 Kinder unter drei Jahren stünden 5559 Krippenplätze bereit. Damit seien 1,4 Prozent der Kinder versorgt. Rechne man Angebote wie Tagesmütter mit ein, würden fünf Prozent der Kleinkinder betreut. Drei Kinderkrippen in der Stadt Aschaffenburg stehe nur eine im Landkreis gegenüber. Diese Einrichtung in Kleinostheim sei bereits vor der Eröffnung voll belegt gewesen.
Auf Grund des Geburtenrückgangs werden nicht ausgelastete Kindergärten zu Kinderhäusern umfunktioniert, die sich auch anderen Altersstufen öffnen - sofern nicht die Finanznot der Gemeinden die Schließung von Gruppen erzwingt. Pädagogen und Gewerkschafter warnten vor »Billig-Versionen«, die Kinder statt in Krippen in Tagespflege gibt, sie statt in Horten zu betreuen mit Mittagsbetreuung abspeist; beide arbeiten mit geringer qualifiziertem Personal.