Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stellt fest, dass die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2020“ den dramatischen Fachkräftemangel an Schulen und Kitas weitgehend ausblende. Der Schwerpunkt der Untersuchung „Berufliche Bildung“ berücksichtige die Qualität der Bildungsgänge nicht ausreichend. „Wir begrüßen grundsätzlich, dass der Bericht zum ersten Mal versucht, die bislang eher vernachlässigten Berufsbildungssysteme zu vergleichen. Deutschland nimmt unter anderem mit seinem Dualen System im internationalen Vergleich zwar eine ansehnliche Rankingposition ein, aber: Laut Berufsbildungsbericht haben mehr als 1,5 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Zudem erfasst der OECD-Bericht lediglich die Zahl der jungen Menschen in den Bildungsgängen, jedoch nicht deren Qualität“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag in Frankfurt a.M. „Die quantitativen Daten zeigen nicht, wie die Berufsbildungssysteme im Zusammenspiel mit den anderen Bereichen des Bildungswesens historisch gewachsen sind.“ Außerdem bildeten die Kriterien, auf denen die Studie fußt, die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Deutschland nicht ab. Diese sei aber eine wichtige Grundlage für das vergleichsweise hohe Ansehen der Berufsbildung im internationalen Vergleich.
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Folien zum Vortrag von R. Frankl vom 18.09.2010 (!) auf der gemeinsamen Tagung von AG BiFi, AG Alternative Wirtschaftspolitik und BdWi mit dem Thema: „Bessere Bildung ohne ausreichendes Personal – wie das denn?“