GEW Sommer-Seminar 2004 |
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Fusionsfieber & Finanzkapital Problembereiche:
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"Die französische Pharmagruppe
Sanofi/Synthelabo plant den weit größeren Konkurrenten Aventis zu
schlucken. Käme es zu dem Zusammenschluss, so entstünde am
Weltpharmamarkt hinter dem US- amerikanischen Unternehmen Pfizer der
zweitgrößte Konzern mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund
21 Mrd. $. -Ironischerweise bringt gleichzeitig der wohl
spektakulärste Wirtschaftsprozess der deutschen
Nachkriegsgeschichte eine andere erfolgreiche Firmenübernahme
zurück auf die Tagesordnung. Die "Abwehrschlacht" des
Jahres 2000 zwischen der Düsseldorfer Mannesmann AG und dem
britischen Unternehmen Vodaphone ...führte am Ende zur Zerschlagung
des deutschen Traditionsunternehmens, das sich vom Stahlproduzenten
zum Telekommunikationsunternehmen gewandelt hatte. Kurssteigerungen
und Gewinne für die Aktionäre auf der einen Seite und enorme
Arbeitsplatzverluste auf der anderen Seite waren das Ergebnis." (H.-J.Bontrup, Fusionsgier) |
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Seminarleitung: |
Eberhard Rauch |
Seminarort |
Heimathenhof, 63872 Heimbuchenthal, Tel. 06092/97150 |
Referent |
Dr. Fritz Fiehler, Redaktion "Sozialismus" |
Beginn |
Samstag, 31. Juli 2004,10.00 Uhr,
Anreise bis 9.30 Uhr Sonntag, 1. August 2004, gegen 16.00 Uhr |
Literatur |
http://www.isw-muenchen.de/forschungsheft10.html |
Joachim
Bischoff / Paul Boccara / Karl Georg Zinn u.a, Die Fusions-Welle.
Die Großkapitale und ihre ökonomische Macht, 144 Seiten (2000), ISBN
3-87975-787-9 Die aktuelle Fusions-Welle hat verschiedene Ursachen:
Die
Autoren fragen: |
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Winfried Wolf, Fusionsfieber Oder:
Das große Fressen, ISBN 3-89438-210-4 Immer neue Elefantenhochzeiten, immer spektakulärere Konzernzusammenschlüsse, immer gigantischere Summen für Übernahmen und Fusionen. Winfried Wolf belegt die wirtschaftlichen Risiken, die destruktiven Folgen und den parasitären Charakter dieses großen Fressens und verweist auf dessen Endlichkeit, die sich in etlichen Bereichen mit branchenweiten Oligopolen bereits abzeichnet. Vor allem arbeitet er einen engen Zusammenhang von Fusionsfieber, globaler Finanzspekulation und Aktienboom auf der einen und der Wahrscheinlichkeit eines großen Börsenkrachs mit anschließender Wirtschaftskrise auf der anderen Seite heraus. Zugleich untersucht er die politischen Tendenzen und Gefahrenpotentiale, die mit den neuen Dimensionen wirtschaftlicher Machtzusammenballung Hand in Hand gehen: Abbau der finanziellen Grundausstattung des Staates, Aushöhlung der parlamentarischen Demokratie, Kauf politischer Entscheidungen und ganzer Parteien durch Banken und Konzerne. |
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Jörg
Huffschmid, Politische Ökonomie der Finanzmärkte, Aktualisierte
und erweiterte Neuauflage Was sind die Finanzmärkte, wie funktionieren sie, wer steht hinter ihnen? Welche Bedeutung und Folgen haben sie für die Entwicklung des gegenwärtigen Kapitalismus? Schließlich: wie können sie kontrolliert werden? Finanzkrisen haben die Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus regelmäßig begleitet. Ebensowenig wie Wirbelstürme entstehen Finanzkrisen jedoch aus dem Nichts. Sie sind Ergebnis bestimmter Konstellationen und Spannungen, die sich mit großer Wucht entladen. Dieses Buch mit zahlreichen Grafiken und kommentierten Literaturhinweisen ist gerade auch für Einsteiger in die Thematik geeignet. Es wurde innerhalb kurzer Zeit zur »Bibel« der Bewegung für die Regulierung der Finanzmärkte, insbesondere für das Attac-Netzwerk. Die aktualisierte Neuauflage trägt dem u.a. durch ein neues Kapitel über die europäischen Finanzmärkte Rechnung. |
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Joachim
Bischoff, Entfesselter Kapitalismus. Transformation des
europäischen Sozialmodells, 224 Seiten (2003), ISBN 3-89965-034-4 In diesem Buch wird diese These widerlegt und – mit Bezugnahmen u.a. auf die Theorien der Frankfurter Schule sowie auf Gramscis Begriff der "passiven Revolution" – der Frage nachgegangen: Welche Widersprüche entwickeln sich im fordistischen, keynesianischen oder sozialstaatlich regulierten Kapitalismus? Was ist der Hintergrund für die Herausbildung des neoliberalen Primats der kapitalistischen Konkurrenz und der damit verbundenen Selbstzerstörung dieses Typus der kapitalistischen Marktgesellschaft? Die Rückkehr zur Marktsteuerung erscheint nicht nur den politischen Eliten in den hochentwickelten Ländern, sondern auch großen Teilen der Bevölkerung als unverzichtbar, obwohl der Entwicklungsabschnitt, der dadurch zurückgenommen und zerstört wird, auf der gesellschaftlichen Steuerung der kapitalistischen Ökonomie basierte. Die Gesellschaft wird erneut dem Wettbewerb des Kapitals ausgesetzt: Lässt sich dieser Prozess der Selbstzerstörung stoppen und was wäre – im nationalen, europäischen und globalen Rahmen – die gesellschaftliche Alternative? |