Pressemitteilung 13/02 Würzburg, 2001-04-14
Beurteilung am Arbeitsplatz Bildung
GEW: "Entrüstung war absehbar"
Mit deutlichen Worten wendet sich die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bayern (GEW) und Mitglied im Hauptpersonalrat am Kultusministerium, Angelika Neubäcker, gegen die dienstliche Beurteilung von Lehrkräften auch in Unterfranken: "Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass sich die Qualität der Leistung von Lehrerinnen und Lehrern durch Beurteilungen nicht gerecht messen lässt." Ein gravierendes Fehlverhalten wirft die Bildungsgewerkschafterin den Lehrer-Standesverbänden vor. Obwohl die neuen Beurteilungsrichtlinien eine offensichtliche Verschärfung bedeuteten, fanden sie eine Mehrheit im Hauptpersonalrat. "Ohne diese Mehrheit hätten sie so nicht in Kraft treten können." bestätigt Neubäcker. "Der Sturm der Entrüstung in den Lehrerkollegien war absehbar." Deshalb wollen die Standsverbände offensichtlich nicht mehr zu ihrer Verantwortung stehen und rudern zurück. Auch die Staatsregierung plant aufgrund des Druckes von unten eine Reform der Beurteilungspraxis. "Aber in Kenntnis der handelnden Institutionen ist zu befürchten, dass der Berg kreißt und ein Mäuschen gebiert.", warnt die Hautpersonalrätin. Das könne nur durch die Stärkung der GEW in den anstehenden Personalratswahlen verhindert werden.
Angelika Neubäcker stellt die GEW-Positionen zu Beurteilungspraxis, Altersteilzeit und Gleichstellungspolitik im öffentlichen Teil einer GEW-Mitgliederversammlung am Mittwoch, 17. April um 20 Uhr in der Montessori-Schule, Kloster Oberzell, unter dem Thema "Arbeitsplatz Bildung" vor. Informationen: Jörg Nellen (0931) 1 22 04.
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