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MAIN-POST v. 13.10.97, S. F3
- 800 Demonstranten fordern
bessere Schule
Per Schulstreik zu mehr
Unterricht
WÜRZBURG · Mit Spruchbändern,
Trillerpfeifen und Sprechchören zogen am Samstag rund 800
Demonstranten durch die Würzburger Innenstadt.
- VON GUNNAR BARTSCH
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Unter dem Motto "Auch
Ihr Kind hat ein Recht auf eine gute Schule" protestierten
die Demonstranten, die aus ganz Unterfranken angereist waren,
gegen die bayerische Bildungspolitik. Aufgerufen zu der
Demonstration hatte das "Bündnis für Bildung",
ein Zusammenschluß von Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW), Bayerischem Lehrer- und Lehrerinnenverband
(BLLV), der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer (ABJ), der
Aktion Humane Schule sowie der Arbeitsgemeinschaft Seminare
Unterfranken.
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"Wir wollen mit
dieser Kundgebung Öffentlichkeitsbewußtsein für
die Lage an bayerischen Schulen schaffen", erklärte der
Würzburger GEW-Vorsitzende Jörg Nellen. Der
Demonstrationszug solle Druck auf die Verantwortlichen in Politik
und Verwaltung erzeugen, damit es nicht mehr so weitergehe wie
bisher.
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"Mehr Planstellen
für junge Lehrer, die Zurücknahme der Kürzungen im
Stundenplan und kleinere Klassen", lauteten die Forderungen
aller auf der Schlußkundgebung auftretenden Redner und
Rednerinnen der beteiligten Lehrer- und Elternverbände.
Unisono beklagten alle, daß in Bayern "Finanzpolitik
die Bildungspolitik" überlagere.
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Fast 300 Klassen mit 31
und mehr Schülern allein in Unterfranken, 320 Stunden
Unterricht in der Grundschule weniger als noch vor acht Jahren
und dabei aber 4000 arbeitlose Lehrer im Freistaat seien eine
"Verschleuderung menschlichen Kapitals". Leidtragende
seien die Kinder, die nicht mehr adäquat auf ihre spätere
Berufslaufbahn vorbereitet werden könnten.
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Besonderen Applaus
erhielt der aus Weilheim angereiste Initiator der "Aktion
25", Armin Promberger. Ziel seiner Initiative ist es, die
maximale Klassenstärke nach und nach auf 25 Kinder
abzusenken.
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Mit einer
Reihe von Schulstreiks wurde bisher vor allem in Oberbayern
dieser Forderung Nachdruck verliehen. "Und der nächste
Streik kommt sicher", prophezeite Promberger. Sollte das
Kultusministerium nicht reagieren, kündigte er einen
bayernweiten einwöchigen Streik vor den nächsten
Landtagswahlen an.
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