Verjüngtes Vorstandsteam WÜRZBURG (SV) Die Bildungsgewerkschaft GEW wird jetzt an der Spitze von einem Trio geführt: Walter Feineis (Schweinfurt), Sigrid Schwab und Walter Bausenwein (beide Unterpleichfeld) übernehmen den GEW-Vorsitz von Rudolf Brandenstein (Ochsenfurt), der weiter als Geschäftsführer tätig sein wird. Die GEW Würzburg hat in den vergangenen zwei Jahren "erfolgreich gearbeitet und die Mitgliederzahlen um 4,5 Prozent steigern können", zog Brandenstein Bilanz. Stolz sein könne man auch auf die Mitgliederbetreuung, die Erfolge bei den Personalratswahlen und die Fortbildungsreihe "Bildung anders", die jetzt schon im 16. Jahr laufe. Brandenstein ging außerdem auf die bayerische Schullandschaft ein. Er kritisierte heftig "das Festhalten der Staatsregierung am dreigliedrigen Schulsystem. Statt zu fördern wird sortiert". Täglich könne man an den Hauptschulen erleben, wohin es führt, "wenn systematisch Verlierer erzeugt werden". Dass es dennoch liefe, läge an den bis zum Anschlag engagierten Lehrerinnen und Lehrern dieser Schulart. Bezeichnend für die geplante Weiterentwicklung der Hauptschule sei auch, dass über 1000 Lehrerstellen gestrichen werden sollen. Aus einem CSU-Papier zitierte Brandenstein, die Hauptschule würde von der Bevölkerung als Schulform nicht mehr anerkannt. Sein Resümee: "Die einzig mögliche Reform der Hauptschule ist ihre Schließung und die Umwandlung des dreigliedrigen Schulsystems in eine Schule für alle bis zur 10 Klasse!" Die Vorsitzende des unterfränkischen GEW-Bezirksverbandes, Monika Hartl (Aschaffenburg) erklärte nach einem Gespräch mit Betroffenen die Unterstützung der Studierenden der Sonderpädagogik an der Universität Würzburg durch die GEW. Diese sitzen in Seminaren von 120 Teilnehmern, es fehlen Praktikumsplätze und Pflichtstudienleistungen könnten nicht erbracht werden. Vorstandsmitglied Walter Feineis kündigte an, eine Schule für alle als Zukunftsmodell der nachwachsenden Generation zu sichern: "Das dreigliedrige Schulsystem hat bewiesen, dass es weder integrativ noch besonders leistungsfähig ist." Nach der PISA-Studie habe in Bayern ein Akademikerkind die 6,7-fach größere Chance, Abitur zu machen als ein Arbeiterkind.
Main Post vom 27.12.2006 |