13.02.2004 18:15
Großdemonstration für Bildung
Würzburg Über 3000 Demonstranten zählte die Polizei, rund 4000 die Veranstalter: Bei der Demonstration gegen die Kürzungen im Bildungsbereich war allerhand Volk auf Würzburgs Straßen.
Lehrkräfte, Schüler und Eltern sorgten für die vierte, letzte und größte Anti-Kürzungsdemonstration des Freitags in der Würzburger Altstadt. Motto: "Jetzt reicht's! Spart die Bildung nicht kaputt". Die Transparente und Sprechchöre waren deutlich: "Edmund Stoiber, Bildungsräuber", "So nicht, Herr Stoiber! Wir sind das Volk", "Zukunft braucht Bildung", "Praktikum für Politiker in der Schule!" und so weiter. Ein Gruppe trug einen Sarg mit sich und sang: "All ihr Jugendlichen, wir kämpfen für euch!" Kämpfen wollte sie für "alle Schüler, die in Bayern in zu großen Klassen sitzen", "alle Eltern, die ihr jetzt ziemlich ratlos seid", "alle, die ihr durch die Wahlversprechen betrogen wurdet." Während der Abschlusskundgebung ging Sofia Liebert vom Würzburger Schülerladen mit Edmund Stoiber ins Gericht: Der konsolidiere den Staatshaushalt auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen. "Was nutzt uns ein schuldenfreier Staat", fragte sie, "wenn wir nichts damit anzufangen wissen?" Der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg werde noch größer werden.
Prof. Dr. Wolfgang Magin, stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Landeselternverbandes, berichtete, der Widerstand gegen die Kürzungen "organisiert sich von alleine". Er warf Stoiber vor, das Parlament nicht einzubeziehen. Eine "starke außerparlamentarische Opposition" müsse die Antwort sein auf Stoibers "außerparlamentarische Politik". Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) hatte die Demonstration organisiert, andere Lehrerverbände hatten sich angeschlossen. BLLV-Bezirksvorsitzender Gerhard Bleß war hochzufrieden mit der Teilnahme. "Hoffen wir, dass es so weitergeht", sagte er. "Es ist noch nicht rum."
Quelle: http://www.mainpost.de/mainfranken/fb/1727,2534833.html