Reinhard
Frankl als Kreisvorsitzender der GEW Aschaffenburg-Miltenberg wiedergewählt Der Kreisverband Aschaffenburg-Miltenberg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Kreisvorsitzenden. Reinhard Frankl, Lehrer an der Volksschule "Elsavatal" (Mittelschule), Heimbuchenthal, bei den Vorstandswahlen zum Kreisvorsitzenden wiedergewählt. Nach zwei Amtsperioden von 1994 bis 1998 und seinem erneuten Antritt 2004 genießt Frankl in dieser Funktion insgesamt bereits 10 Jahre das Vertrauen der GEW-Mitglieder am bayerischen Untermain. Dafür dankend hob er hervor, dass er die Aufgaben als Vorsitzender bisher nur durch die starke Unterstützung im Vorstandsteam leisten konnte. Dort stehen ihm weiterhin zur Seite: Uwe Steinwachs (Berufliches Fortbildungszentrum, Aschaffenburg) als Stellvertreter, Christiane Hirsch-Holzheimer (Hans-Seidel-Gymnasium, Hösbach) als Geschäftsführerin, Eleonore Bürger-Fäth (Pestalozzi-Mittelschule, Aschaffenburg) als Kassiererin und Martin Hahn (Mittelschule Schöllkrippen) als Pressereferent. Albrecht Sylla (Pestalozzi-Schule zur individuellen Förderung, Hösbach) übernahm die Nachfolge als Referent für Rechtsschutzangelegenheiten von Martin Braun, der auf eigenen Wunsch nach 35 Jahren aus der aktiven Vorstandsarbeit ausschied. Frankl dankte ihm herzlich sowie seiner Kollegin Isabella Zang, die sich in ihrer bisherigen Funktion als Stellvertreterin verabschiedete, aber weiterhin Ansprechpartnerin der Fachgruppe Grund- und Haupt- bzw. Mittelschulen bleibt. In seinem Rechenschaftsbericht lobte Frankl die Aktionsbreite des Kreisverbandes, wie sie sich auch in den letzten beiden Jahren - dokumentiert in den jeweiligen "Aktionskalendern" - von Monat zu Monat über alle Felder des Bildungsbereiches erstreckte und sogar Warnstreikaktionen an der Comenius-Schule und im KiTa-Bereich umfasste. Im Berichtszeitraum seien die Aktivitäten zudem von einer Wirtschaftskrise geprägt gewesen, die "tiefer als alle vorherigen der Nachkriegszeit ging". Scharf kritisierte er ihre Verursacher. "Mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit nahmen und nehmen Banken und Konzerne gesellschaftliche Mittel in Anspruch, um weiterhin privat mit Finanz- und auch Produktionsmitteln als Kapital spekulieren zu können." Dem dienten auch die Verstaatlichungen von Banken und die ungeheuere Anhäufung von Staatsschulden. Als absolut ungeeignetes Mittel zu deren Abbau hält Frankl allerdings die so genannte "Schuldenbremse", die davon ablenke, "dass wir nicht ein Ausgabe-, sondern ein Einnahmeproblem im Gemeinwesen haben". Sie diene alleine der Schonung der Krisenverursacher und -profiteure. Als Folge davon würde auch die schon Jahrzehnte anhaltende Unterfinanzierung von öffentlicher Bildung - entgegen aller sonntäglichen Versprechungen - in unerträglichem Maße weiter getrieben. "Das trifft uns in doppelter Hinsicht: einmal als Eltern von KiTa-Kindern, Schülern und Studierenden sowie als abhängig Beschäftigte im Bildungsbereich. Wenn wir nicht für die Misere der Kapitalverwertung haftbar gemacht werden wollen, sind wir gezwungen, unsere Interessen denen der Kapitalseite entgegenzustellen und gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf unseren Rücken zu kämpfen." Dazu brauche es nach den Worten des GEW-Kreisvorsitzenden ein Um-Steuern wie in dem von der GEW kürzlich vorgelegten Steuerkonzept. Dazu dienten aber auch die Forderungen nach drastischen Wochen- und Lebensarbeitszeitverkürzungen, nach einem lohnsteuerfreien Mindestlohn von 10 Euro genauso wie die nach einem Hartz-IV-Eckregelsatz von mindestens 500 Euro. Die von der Regierung aktuell angebotene Erhöhung von fünf Euro sei blanker Zynismus und stelle real eine Senkung dar. "Was wir brauchen ist der Abschied von der Einkommens-Verbraucher-Stichprobe (EVS) einer zurechtgezimmerten und immer tiefer angesetzten Vergleichsgruppe." Stattdessen sollten die vorhandenen wissenschaftlichen Berechnungsgrundlagen herangezogen werden, insbesondere was gesunde Ernährung und den Wachstums- und Förderbedarf von Kindern und Jugendlichen angeht. Der Kreisvorsitzende forderte seine Kolleginnen und Kollegen auf, mit diesem Forderungskatalog die im Herbst geplanten Aktionen gegen die Kürzungspolitik der Landes- wie Bundesregierung zu unterstützen. GEW Aschaffenburg-Miltenberg, 30. September 2010 |