GEW: Veröffentlichung der
"Besten Zehn" soll Schulen beschämen Aschaffenburg. Neun Mitglieder ehrte der Kreisvorsitzende Reinhard Frankl auf der Jahresabschlussfeier der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Aschaffenburg-Miltenberg und bedankte sich für 25 Jahre treue und aktive Mitgliedschaft bei Kristin Bauer, FOS Aschaffenburg, Christiane Hirsch-Holzheimer, HSG Hösbach, Anton Jäger, HS Stockstadt, Klaus Kanja, ehem. Schönberg-HS Aschaffenburg, Werner Krebs, JuKuZ Aschaffenburg, Elvira Peschel, VS Kleinwallstadt, Birgid v.d. Aue, GS Stockstadt, Dieter Vorbeck, Erzieher, Aschaffenburg. In seiner Würdigung ging Frankl nicht nur auf den gemeinsam zurück gelegten Weg ein, sondern warnte auch vor den jüngsten Entwicklungen des öffentlichen Bildungswesens mit seinem fortschreitenden Umbau nach betriebswirtschaftlichen Steuerungsmodellen. Unter Wirtschaftswissenschaftlern und Kultusbürokraten sei es unstrittig, dass Bildungseinrichtungen nie einen echten Markt darstellten, da eben keine wirkliche Ware produziert werde. Die derzeit herrschenden neoliberalen Ideologen würden aber nicht müde zu verbreiten, dass bessere Qualität und geringere Kosten nur durch höheren Wettbewerbsdruck entstünden. "Also werden KiTas, Universitäten und seit neuestem jetzt auch Schulen künstlich in Konkurrenz zueinander geschickt, indem man pro Bezirk die Spitze einer Rangliste veröffentlicht, die - aufgrund welcher Bedingungen auch immer - bei den Jahrgangsstufentests entstanden ist." Weder zur individuellen Auswertung der Tests noch zu eventuell sich daraus ergebenden Fördernotwendigkeiten würden aber den Schulen die zusätzlich nötigen Ressourcen bereit gestellt. Zudem helfe dieser Wettbewerb niemandem, da weder für Schüler, Eltern oder Lehrer ein Wettbewerbsvorteil entstehe. Was bleibe, sei Zwietracht und die Steigerung des öffentlichen Drucks. "Nicht genug, dass man dem Stammtisch-Image von den 'faulen Lehrern' nichts ernsthaft entgegensetzt. Jetzt hofft man wohl, dass wir uns angesichts einer solchen 'Derbleckerliste' selbst an den Haaren packen und aus dem Sumpf ziehen, in den uns die bayerische Staatsregierung mit unsozialen Schulstrukturen, steigender Arbeitsverdichtung und chronischem Stellenmangel treibt." Der skandinavischen Bildungs-Philosophie "niemanden zurücklassen - niemanden beschämen" entspreche das jedenfalls nicht. "Was wir brauchen, ist eine Schule für alle, die ausreichend steuerfinanziert ist und wohnortnah alle Bildungsangebote bis zur gymnasialen Oberstufe abdeckt.", so Frankl. "Was aber betriebswirtschaftlicher Umbau, gezielte Unterfinanzierung und die nachfolgende Privatisierung von öffentlichen Gütern bewirkt, haben wir bereits an Post und Bahn, jetzt auch beim Strom gesehen. Die Bildung darf nicht folgen". Fotounterschrift: Stellvertreterin Isabella Zang und Vorsitzender Reinhard Frankl würdigten 25 Jahre treue und aktive GEW-Mitgliedschaft von Werner Krebs, Klaus Kanja und Anton Jäger (von links). Besonderer Dank galt der langjährigen Geschäftsführerin Christiane Hirscholzheimer (Mitte). Für den Kreisverband Aschaffenburg-Miltenberg: Reinhard Frankl, Morgenweg 17, 63856 Bessenbach Tel. 06095 995049 |