Würzburg, 17.01.2017
Ein
staatlicher Euro Gehaltserhöhung ist ein wirtschaftlicher Euro für
das Wirtschaftswachstum
GEW fordert 6% für den öffentlichen Dienst Bayerns
Für
etwa 20.000 Beschäftigte und Beamte in Unterfranken fordert die GEW
und die anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes 6% mehr
Gehalt. "Von der Essensausgeberin in Schul-Cafeterias über
verbeamtete und angestellte Lehrkräfte an allen Schularten bis zum
Professor muss gute Arbeit auch gut entlohnt werden," sagt der
unterfränkische GEW-Pressesprecher Jörg Nellen. Eine Studie der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hat den Zusammenhang von
Staatsausgaben und Makroökonomie belegt: "Ein Euro staatliche
Lohnerhöhung führt zu einem Euro Erhöhung des
Bruttoinlandsprodukts," so Nellen.
Die
Forderungen im Einzelnen:
-
Sechs Prozent Gesamtforderung, darin enthalten: Stufe 6 für
Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie eine soziale Komponente
Die GEW setzt sich für eine gleiche Bezahlung der Beschäftigten in
Bund und Ländern ein. Zur Zeit liegen sie etwa 4% auseinander.
Bisher sind beim Land angestellte Kinderpfleger*innen, Logopäd*innen,
Lehrkräfte und Universitätspersonal von der höchsten
Gehaltsstufung ausgeschlossen. Auch familienfreundliche Teilzeit-
und Wiedereinstiegsregelungen werden von der GEW in den anstehenden
Tarifverhandlungen gefordert.
- Angleichung der Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und
Erziehungsdienst der Länder.
Deutschland einig Vaterland? Angestellte in Kindertagesstätten oder
Sozialeinrichtungen werden je nach Arbeitgeber (Staat oder Land)
unterschiedlich bezahlt. Was Gewerkschafter*innen letztes Jahr für
die Bundesangestellten erreicht haben, muss heuer auch für die
bayerischen Angestellten gelten.
- Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses
auf die Beamtinnen und Beamten
Beamt*innen profitieren von den Angestellten: Was gewerkschaflich
organisierte Kinderpfleger*innen zur Not durch Streiks erkämpfen,
muss allen Beamt*innen Bayerns zugute kommen: Wer verbeamtet in der
GEW ist, stärkt die Durchsetzungskraft der Angestellten. Das ist
noch nicht allen Beamt*innen klar.
-
Eindämmen des Befristungsunwesens, insbesondere in der Wissenschaft
Eine wichtige Zukunftsinvestition in Bayern ist die akademische
Bildung. Doch gerade dort wird durch Sparen, Befristung, schlechte
Bedingungen eine solche Verunsicherung unter den Angestellten
verbreitet, dass die Lehre an den bayerischen Universitäten wie der
Julius-Maximilians-Universität in Würzburg massiv leidet: Kaum
jemand Qualifiziertes lässt sich auf Ein-Jahresverträge oder gar
Vergütung nach Stunden ein. Darunter leidet gerade die
Lehrerbildung.
Die GEW ist bundesweit die größte Bildungsgewerkschaft. An ihren
Mitgliedern kann das Land Bayern nicht vorüber gehen. Hohe
Mitgliederzahlen stärken die Tarifverhandlungen.
Mit freundlchen Grüßen,
Jörg
Nellen
Pressesprecher GEW-Bezirk Unterfranken
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