MAIN-ECHO, 06.05.2006
Defizit in Kindergärten steigt
Eltern buchen weniger Stunden als nötig wären - Gemeinderat gewährt Zuschuss Dammbach. Die Umstellung der Kindergartenfinanzierung ab Herbst sorgt auch in Dammbach für Sorgenfalten. Manfred Bohn und Wiltrud Stoer, die beiden Vorstände des örtlichen Kindergarten- und Krankenpflegevereins St. Martin baten um einen freiwilligen Zuschuss der Gemeinde für das kommende Kindergartenjahr von 17000 Euro. So hoch ist das Defizits des Vereins, denn es wurden weniger Stunden von den Eltern gebucht wie notwendig wären, um das Personal bezahlen zu können. Derzeit werden 56 Kinder mit 162 Wochenstunden betreut. Ab Herbst 2006 haben die Eltern nur noch 120 Wochenstunden für 51 Kinder gebucht. »Basierend auf Erfahrungswerten könnte eine vernünftige, kindgerechte Betreuung ab September bei rund 135 Wochenstunden gewährleistet werden. 120 Wochenstunden lassen - wie in ausführlichen Diskussionen mit dem Team herausgearbeitet wurde - eindeutig zu wenig Spielraum, um das Angebot für die Kinder qualitativ auf einem vernünftigen Niveau zu halten«, führten die beiden Vorsitzenden in ihrem Antrag aus. Qualität gefragt Kein Zweifel bestand bei der Beratung, dass eine gute pädagogische Arbeit gewährleistet werden muss. Frage sei nur, ob dies im Rahmen der staatlichen Förderung, entsprechend den von den Eltern gebuchten Zeiten möglich ist, oder ob zusätzliche Stunden notwendig werden. Rainer Spielmann bemängelte, dass aus den Listen des Kindergartens nicht belegt sei, wann wie viele Kinder die Einrichtung besuchen. Warum in Dammbach 15 Stunden mehr benötigt werden sollen, war seine Frage. 2. Bürgermeister Christian Wirth führte aus, dass vormittags zwei und nachmittags eine Gruppe im Kindergarten ist. Armin Weis verwies darauf, dass die Altersstruktur des Personals berücksichtigt werden müsse. Hier sah er Unterschiede zum Beispiel zur Nachbargemeinde Heimbuchenthal, wo der St. Johanniszweigverein hofft, mit den gebuchten und vom Staat und der Gemeinde geförderten Zeiten über die Runden zu kommen. Vertreten wurde auch die Auffassung, dass immer zwei Betreuerinnen anwesend sein müssten. Andree Quattraccioni machte sich für den Zuschuss stark, weil dies der Ausbildung der Kinder zugute komme. Er verwies auf die steigenden Anforderungen. Gegen den bestmöglichen Start und eine erstklassige Ausstattung hatte 1. Bürgermeister Roland Bauer natürlich nichts einzuwenden. Allerdings befürchtete er Probleme mit dem Landratsamt. Schließlich muss Dammbach 2006 voraussichtlich Darlehen zum Haushaltsausgleich aufnehmen. Freiwillige Leistungen - und um eine solche ging es - passen da nicht so recht in die Landschaft. Bei einer Gegenstimme wurde dem Antrag des Kindergartenträgervereins zugestimmt. Karl-Heinz Klameth |