Über 20
Menschen diskutierten am Donnerstag im Sitzungssaal des DGB über
die Gründung einer ATTAC-Gruppe Aschaffenburg. Das Netzwerk ATTAC
ist 1998 in Frankreich gegründet worden. Der Name leitet sich ursprünglich
von der Forderung nach der Besteuerung von Devisentransfers ab.
Mittlerweile steht ATTAC jedoch für die Kritik an der derzeitigen
wirtschaftlichen Globalisierung insgesamt.
Dabei legt ATTAC Wert darauf, dass
gesellschaftliche Veränderungen nur demokratisch erreicht werden können.
Reinhard Frankl von der Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW)
begründete den Beschluss des Kreisverbandes
Aschaffenburg-Miltenberg, bei
ATTAC einzutreten, mit dem Protest gegen eine weitere Privatisierung
der öffentlichen Bildung und gegen den Abbau sozialer
Sicherheitssysteme.
Eduard Bernhard vom Bund Naturschutz
(BUND) war wegen seiner Sorge um die drohende Privatisierung der
Wasserversorgung zum Initiativtreffen gekommen. Er begrüßte ausdrücklich
das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit im eingangs verlesenen
ATTAC-Papier.
Auch die PDS Aschaffenburg erklärte
ihre Zustimmung und ihren Beitritt. Der Vorsitzende der DGB-Region
Bayerischer Untermain, Remo Schardt, erklärte, dass es auf Grund
der Satzung dem DGB nicht möglich sei, Mitglied bei ATTAC zu
werden. Schardt versicherte aber seine politische Unterstützung.
Mitglieder der Kommunalen Initiative
(KI) berichteten, dass diese schon vor einiger Zeit ATTAC
beigetreten sei. Ihr Hauptanliegen sei es, die Zusammenhänge
zwischen globalen und lokalen Vorgängen aufzuzeigen. Den Vertreter
des Nord-Süd-Forums, das 28 Gruppen im Aschaffenburger Raum
umfasst, ist die Bandbreite von christlichen bis zu dezidiert
antikapitalistischen Gruppen besonders wichtig.
Das Initiativtreffen endete mit dem
Beschluss, Mitte April einen Referenten von ATTAC einzuladen und
eine Ortsgruppe zu gründen. Bis dahin ist noch viel zu tun: Neben
der Vorbereitung dieses Treffens wurde von Vertretern des
Friedenskomitees auf den Ostermarsch verwiesen, denn der
Zusammenhang zwischen Krieg und Globalisierung würde immer
deutlicher.