GEW: Schlechter Start
ins neue Schuljahr
Würzburg. Mit Sorgen sieht die Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW) das gerade begonnene neue Schuljahr. Wie der GEW-Bezirksvorsitzende, der Hösbacher Sonderschullehrer
Albrecht Sylla, in Würzburg sagte, gebe es in diesem Schuljahr so viele Startschwierigkeiten »wie nie«. In allen Schularten fehlen
Lehrkräfte, in den Volksschulen seien viele Lehrer und Lehrerinnen der fast 400 Lehrkräfte
umfassenden Mobilen Reserve bereits verplant, obwohl die Zeit der krankheitsbedingten Ausfälle noch
bevorstehe. In den unterfränkischen Realschulen und Gymnasien drängten sich die Schüler in überfüllten Klassen. Die Realschulen
»verkommen zusehends zu Containerstandorten«, sagte Sylla. Der jetzt akut werdende Lehrermangel sei letztlich einer verfehlten
staatlichen Einstellungspolitik zu verdanken, gekürzte Gehälter im
Referendariat und mangelnde Übernahmeaussichten hätten den Lehrerberuf wenig attraktiv gemacht. »Lehramtsanwärter verdienen
weniger als ein Maurerlehrling im dritten Lehrjahr«, resümierte
Sylla. Grundsätzlich begrüßt die GEW die Integrationsanstrengungen von behinderten Schülern an
Unterfrankens Grund- und Hauptschulen. Jedoch reichten 50 Lehrkräfte im Mobilen Sonderpädagogischen Dienst für den
zusätzlichen Förderbedarf von knapp 3000 Kindern bei weitem nicht aus. »Das ist zu wenig, um es Integration zu nennen.«
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