GEW: Lehrer dienen
als »Vorzeigeobjekte«

Würzburg. Eine Woche vor Beginn des unterfränkischen Regionalkongresses »Schulinnovation 2000«, zu dem am Buß- und Bettag auch Kultusministerin Monika Hohlmeier in Würzburg erwartet wird, hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Unterfranken bereits deutliche Kritik an den Rahmenbedingungen des Kongresses geübt. Schulen, Verbände und Lehrkräfte würden bei solchen Veranstaltungen mit ihrem schulischen Engagement vom Staat als »Vorzeigeobjekte« benutzt, ohne dass sie für ihre Mehrbelastungen einen spürbaren Ausgleich erhielten, kritisierte der stellvertretende GEW-Bezirksvorsitzende Rudolf Brandenstein die Veranstaltung, bei der rund 60 Schulen aus ganz Unterfranken ihre Projekte präsentieren und Experten zur Situation an den Schulen diskutieren werden. Brandenstein: »Einerseits fordert das Kultusministerium pädagogische Reformen, Öffnung, Mitbestimmung und Eigenverantwortung an den Schulen, andererseits verschlechtern sich die Rahmenbedingungen beinahe täglich, unter denen Lehrer unterrichten müssen.« So nehme der Leistungsdruck in den Schulen immer mehr zu, schon in den Grundschulen würden Kinder nach Verlierern und Siegern sortiert. Die Schule müsse sich aber vielmehr den veränderten Lebensbedingungen der Kinder anpassen, Chancengleichheit anstreben und Benachteiligungen ausgleichen.

Lokales - Heimat - Dienstag, 14.11.2000 23:50