Was sind Versprechen noch wert?

Bayern braucht mehr Lehrer, nicht weniger! Das Kultusministerium lässt erst weit mehr als 600 erfolgreich ausgebildete junge Gymnasiallehrer, die dringend an den Schulen gebraucht werden, auf der Straße stehen. Jetzt trifft es alle Schularten, v.a. aber die Grund- und Mittelschulen: die meisten von 832 Lehrerplanstellen, die jetzt gestrichen werden sollen, will die Staatsregierung vor allem diesen Schularten wegnehmen. Was kommt als nächstes? Die Regierungspartei hatte vor der Landtagswahl und auch später noch im Bildungsausschuss versprochen, dass alle Planstellen, die durch die sogenannte »demographische Rendite« angeblich nicht mehr gebraucht würden, im Bildungssystem bleiben werden.

Aufgaben werden nicht weniger


Was sind Versprechungen und »Garantien« der Staatsregierung noch wert? Müssen doch die kleinen Dorfschulen befürchten, bald der Vergangenheit anzugehören – wegen der Einsparmöglichkeiten? Die Vielzahl der traditionellen und neuen Aufgaben im bayerischen Schulsystem erfordert mehr Pädagogen! Keinen Stellenstopp und schon gar keine Streichung von Planstellen!


Die Zahl der Schüler geht zwar (regional unterschiedlich) zurück, die Aufgaben werden dadurch aber nicht weniger: zunehmende Unterschiedlichkeit der Kinder in der pluralen Gesellschaft, Individualisierung des Unterrichts, gute Ganztagsschulen, Abbau des Unterrichtsausfalls, die Einführung neuer Lehrpläne derzeit an den Grundschulen und vor allem die Verpflichtung, ein inklusives Schulsystem aufzubauen.


All diesen Herausforderungen kann verantwortungsvoll nur mit mehr Lehrern und weiteren pädagogischen Fachkräften begegnet werden. Die GEW Bayern erwarten vom Bildungsminister, dass er sich nachdrücklich für die Lehrkräfte einsetzt und seine Fürsorgepflicht als Arbeitgeber ernst nimmt. Die GEW Bayern fordert von der Staatsregierung den Erhalt aller 832 in Frage gestellten Planstellen!

Peter Adler, Eschau
GEW Aschaffenburg-Miltenberg