Leserbrief zum MAIN-ECHO Artikel vom 1./2. April, Seite 1:

"Polizei beobachtet Berliner Hauptschule nach Hilferuf von Lehrern wegen eskalierender Gewalt - An Bayerns Schulen offenbar gegenläufiger Trend"

Rütli ist (noch nicht) überall. Aber auch ohne täglich eingetretene Schultüren und brennende Papierkörbe, würde so manches Lehrerkollegium einer bayerischen Hauptschule (auch ohne erhöhten Ausländeranteil!) die meisten Sätze dieses Hilferufes unterschreiben:

 Auch die nüchterne Feststellung, dass die "Hauptschule am Ende einer Sackgasse" angekommen ist, teilen mit Sicherheit auch heute schon die meisten bayerischen Lehrkräfte, die in einer siebten bis neunten Hauptschulklasse unterrichten.

Wie kann man einen Achtklässer noch zum Weiterlernen motivieren, der im Betriebspraktikum eine gute Figur macht, aber mit einem Hauptschulzeugnis sowieso keine Chance auf eine entsprechende Lehrstelle hat? Zitat Rütli Schule: " Welchen Sinn macht es, dass in einer Schule aller Schüler/innen gesammelt werden, die weder von den Eltern noch von der Wirtschaft Perspektiven aufgezeigt bekommen, um ihr Leben sinnvoll gestalten zu können?"

Die Rütli-Schule fordert die Selbstauflösung. Wir fordern die Auflösung einer Schulform von Verlierern und sozialer Ghettoisierung zugunsten eines integrierten Schulsystems ("Eine Schule für alle"), in dem Demokratie und soziales Verhalten gelernt und gelebt werden können.

Isabella Zang
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Aschaffenburg-Miltenberg
Volkersbrunner Weg 13
Heimbuchenthal