Aschaffenburg: Lehrkräfte streiken für besseren Lohn

„Unsere Arbeit ist mehr Wert!“ – Dieser Ruf schallte am Freitag den 22. Februar durch die Aschaffenburger Innenstadt. Ein bebilderter Rückblick auf eine gelungene Warnstreikaktion von Pädagog*innen aus unserer Region.

https://www.main.tv/mediathek/video/paedagogen-streiken-fuer-besseren-lohn

Die Streikenden wurden angefeuert durch Redebeiträge des GEW-Landesvorsitzenden Anton Salzbrunn und den DGB Kreisvorsitzenden Björn Wortmann. Gemeinsames Singen von Streikliedern zusammen mit dem ehemaligen GEW-Kreisvorsitzenden Reinhard Frankl an der Gitarre sorgte für gute Laune.

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GEW Unterfranken unterstützt Schülerdemonstrationen

„Fridays for Future“ sind Akt der Zivilcourage mit Lehrplanbezug

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Unterfranken freut sich über die hohe Teilnahme an den unterfränkischen Schülerdemonstration „Fridays for Future“ zur Rettung des Weltklimas. Die Schülerinnen und Schüler hätten gezeigt, dass sie sich nicht nur für die Bewahrung der für ihre Generation so wichtigen Lebensgrundlage einsetzten, sondern hätten mit ihrer Teilnahme auch Zivilcourage bewiesen.
„Es ist gut, dass Schüler*innen sich politisch engagieren und es ist gut nachvollziehbar, dass
sie dies auch während der Unterrichtszeit tun. Schule sollte an diese Aktivitäten anknüpfen und diese aufgreifen,“fordern auch Ulf Rödde und Ilka Hoffmann von der Bundes-GEW (s. Anlage)
„Die GEW Aschaffenburg / Miltenberg begrüßt die SchülerInnen Proteste ausdrücklich,“ sagt die Kreisverbandsvorsitzende Monika Hartl am Untermain. „Es ist äußerst erfreulich, dass gleich 1200 SchülerInnen dem Aufruf am vergangenen Freitag gefolgt sind. Sie setzen damit ein politisches Signal für ein demokratisches Miteinander! Wir unterstützen diese Form von Meinungsäußerung und hoffen auf zahlreiche weitere Aktionen und Diskussionen zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auch innerhalb der Schule!“
Wer das Engagement der Schülerinnen und Schüler, die überaus zahlreiche Teilnahme und die fröhliche Stimmung erlebt habe, komme nicht umhin festzustellen, dass an Freitagen während und auch nach des Unterrichts ein Fest der Demokratie stattgefunden habe, so der ehemalige Würzburger GEW-Vorsitzende Walter Feineis. Er fordert das Kultusministerium auf, auf alle Strafmaßnahmen gegen die Teilnehmer zu verzichten.
„Die GEW versteht nach wie vor nicht, warum das Kultusministerium und die Schuldirektoren nicht dem Vorschlag der GEW gefolgt sind, die Teilnahme an der Demonstration als Unterrichtsgang zu genehmigen. Einen besseren Anschauungsunterricht könne man sich für das Fach Sozialkunde nicht vorstellen, zumal es sich bei dem Thema um eines handelt, das wirklich unsere Zukunft angeht,“ sagt der unterfränkische GEW-Geschäftsführer Jörg Nellen. „Die Demonstrationen haben einen Bezug zum kompetenzorientierten bayerischen Lehrplan, sind ein Akt ziviler Courage und ein Zeugnis des politischen Engagements der jungen Generation, für die die alte nicht genug tut,“ so Nellen.

Anlage „Fridays for Future – Positionen der GEW

Vortrag und Diskussion: „Prekäre Arbeitswelten im digitalen Zeitalter“

mit Stefan Dietl, Autor des Buches »Prekäre
Arbeitswelten – Von digitalen Tagelöhner bis zur Generation Praktikum«

Veranstaltung des DGB-Kreisvorstands Schweinfurt in Zusammenarbeit
mit dem GEW-Kreisverband Schweinfurt/Rhön-Grabfeld

Termin: 09.04.2019 um 19:30 Uhr
Ort: Kulturwerkstatt Disharmonie Schweinfurt, Gutermann-Promenade 7
Kontakt:Telefon 09721-28895, info@disharmonie.de
Eintritt frei

Leiharbeit, Werkverträge, Minijobs, Befristungen – fast 40 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten inzwischen in diesen oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen.
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Die digitalisierte Arbeitswelt: Herausforderungen für das Lernen in Schule und Ausbildung

Bundesweite Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer der allgemein- und berufsbildenden Schulen

22.05. – 24.05.2019
IG Metall Bildungsstätte Berlin

Mit der zunehmenden Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche sind enorme Veränderungen in der Arbeitswelt sowie im Bildungsbereich verbunden. Auf welche Arbeits- und Lebenswelt müssen Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler vorbereiten? Welche Chancen und Risiken birgt die Digitalisierung in Bezug auf Bildungskonzepte, Arbeitsinhalte, Arbeitsbedingungen und Beschäftigungsformen? Wer wird künftig überhaupt noch gebraucht? Welche Qualifikationen und Kompetenzen werden benötigt? Wie bilden Betriebe für diese Arbeitswelt aus? Was bedeuten die Veränderungen für die schulische Berufsbildung, Berufsorientierung und Medienbildung? Wie können Schüler*innen und Auszubildende dazu befähigt werden, ihre Berufsbiografie zu gestalten und in der digitalen Arbeitswelt ihre Interessen zu vertreten?
Diese und andere Fragen sollen im Seminar sowie im Gespräch mit gewerkschaftlichen und betrieblichen Expert*innen bearbeitet werden. In einem Betrieb der Metallindustrie haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen und deren Veränderung durch die Digitalisierung zu erkunden. Die Seminarinhalte und die Erkenntnisse aus dem Betriebsbesuch werden im Hinblick auf den Transfer in die eigene Arbeit als Lehrkraft sowie in die Gestaltung von Schule und Unterricht reflektiert.

Kontakt:

• Martina Schmerr, Martina.Schmerr@gew.de
• Anke Muth, Anke.muth@igmetall.de
• Alexandra Schließinger, Alexandra.schliessinger@igmetall.de (Organisation)
Kosten: Die Seminarkosten für Gewerkschaftsmitglieder werden übernommen. Reisekosten sind selbst zu tragen.

Lehrkräftemangel dramatisch – kein gutes Zeugnis fürs Kultusministerium

Der Lehrkräftemangel an den Schulen in Deutschland ist weiterhin dramatisch. Damit stellen sich die Kultusministerien kein gutes Zeugnis aus.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt ein 10-Punkte-Programm vor. Sie bietet den Ländern die Zusammenarbeit an, um Lösungsstrategien für die verfahrene Situation zu entwickeln und umzusetzen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe mit Blick auf den Einstellungstermin für Lehrkräfte im Februar. Auch im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2018/19 blieben tausende Stellen unbesetzt. Am stärksten sei der Mangel an Grund- und Förderschulen sowie an beruflichen Schulen. Zudem seien bundesweit mehrere tausend Quer- und Seiteneinsteiger*innen eingestellt worden, in Bayern vornehmlich sog. Zweitqualifizierer*innen, also Kolleg*innen, die grundständig ein anderes Lehramt studiert haben. Ohne diese Maßnahme wäre die Mangelsituation noch deutlich zugespitzter. „Der Lehrkräftemangel ist keine Eintagsfliege. Wenn jetzt nicht effektiv gegengesteuert wird, verschärft sich die Situation bis 2025, ja 2030 sogar noch“, betonte Tepe.
„Mit unserem 10-Punkte-Programm legen wir ein Maßnahmenbündel vor, das kurz-, mittel- und langfristig greift“, unterstreicht der bayerische GEW-Vorsitzende Anton Salzbrunn. „Teilnehmer*innen an Zweitqualifizierungsmaßnahmen müssen qualifiziert werden, bevor sie in die Schulen kommen. Zudem müssen sie sofort durch Mentoringprogramme unterstützt werden. Dafür brauchen wir einheitliche Standards und mehr Ressourcen“, erläuterte Salzbrunn.

Vollkommen unverständlich ist, dass es nach wie vor Studiengänge für das Lehramt an Grundschulen gibt, die mit einem Numerus clausus (NC) belegt sind. Damit mehr junge Menschen ein Lehramtsstudium aufnehmen, müsse der Beruf attraktiver gemacht werden. Dafür seien die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu gehört vor allem auch, alle voll ausgebildeten Lehrkräfte nach A13 (Beamtinnen und Beamte) und E13 (Angestellte) zu bezahlen. Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit: JA13 für alle! Länder wie Bayern müssen jetzt nachziehen.

Salzbrunn machte aber auch noch einmal deutlich, dass die aktuelle Situation im Wesentlichen hausgemacht sei. „Auch Bayern hat es in den vergangenen Jahren versäumt, ausreichend Lehrkräfte auszubilden bzw. zu übernehmen, obwohl die Pensionierungszahlen und die steigende Geburtenrate lange bekannt sind.“ Die Belastungen durch die Mangelsituation dürfen nicht länger auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer ausgetragen werden.

Knariks Stuhl bleibt leer

GEW kritisiert drei Abschiebungen in zwei Wochen an unterfränkischer Schule

Da kommt man als Lehrkraft in die Klasse, in der man seit sechs Monaten lehrt, vereint lernt, gemeinsam Hindernisse überwindet, um Erfolge ringt. Und dann am Donnerstag Morgen das: Der Stuhl der Schülerin Knarik ist leer. Und er bleibt leer. Knarik ist nach Armenien abgeschoben worden. Morgens um sechs kommen die Beamten unangekündigt in die Unterkunft, nehmen die Tochter und die Mutter mit. Die Tochter wird nach Armenien abgeschoben, die Mutter nach Georgien. Das Mädchen stand noch dazu kurz vor einer Operation. Die Klasse ist fassungslos, die Lehrkraft wütend, der Schulleiter hilflos: keiner wusste davon.

Knarik ist die dritte Asylsuchende, die innerhalb zweier Wochen von der Schulbank an der Fachoberschule Marktheidenfeld weg in ein fernes Land verschoben wurde, bei Nacht und Nebel, wie Diebesgut. Zudem wurde der Schutz der Familie durch diese Abschiebung grob missachtet (Art. 6 GG). „Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art.1 GG),“ sagt der Geschäftsführer der GEW Unterfranken, Jörg Nellen. „Die Grundsätze des unverletzlichen und unveräußerlichen Verfassungskerns bringen wir allen Schülerinnen und Schülern als erstes bei.“ Das Grundgesetz ist höherrangig als jedes Aufenthaltsgesetz. Das Aufenthaltsgesetz von 2017 schafft ausdrücklich einen Ermessensspielraum, wenn „wenn dringende humanitäre oder persönliche Gründe oder erhebliche öffentliche Interessen seine vorübergehende weitere Anwesenheit im Bundesgebiet erfordern“ (§ 60a Abs. 2 S. 3 AufenthG). Alle Bundesländer sehen das so, nur Bayern schiebt ab.

„Was ist dringender und persönlicher als Ausbildung, als Qualifikation, als Anstrengungsbereitschaft?“ fragt Nellen. „Ausbilden statt Abschieben ist unser Auftrag, alles andere ist unanständig“. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat in einer Unterschriftenaktion sich deutlich gegen pauschale Abschiebungen aus Schulen ausgesprochen: „Wir Lehrkräfte sind keine Abschiebehelfer!“ (https://www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/praesentation-unterschriftensammlung-lehrkraefte-sind-keine-abschiebehelferinnen/ ; siehe unter meiner Unterschrift). 1500 Unterschriften unterstützten den Aufruf 2018 innerhalb weniger Wochen.

Knariks Stuhl bleibt leer. „Wir werden dafür streiten, dass nicht noch mehr qualifizierte, motivierte, integrierte Menschen aus ihrem Leben mit Zukunft gerissen werden“, so Nellen. Die GEW fordert Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazzolo auf, den ihm anvertrauten Schülerinnen und Schüler – und ihren Lehrkräften – den verfassungsgemäßen Schutz angedeihen zu lassen.

Einladung zum 20. MaiMeeting der GEW

Wir laden dich ganz herzlich zum 20. MaiMeeting der GEW ein. Es findet vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 (Himmelfahrtswochenende) im Vier-Sterne-Hotel an der Therme Bad Orb statt. Das schöne Hotel liegt am Kurpark und bietet einen direkten Thermenzugang. Der Ort befindet sich zwischen Frankfurt und Fulda, im Naturpark Spessart. Diese Veranstaltung der Bundesebene bietet wieder eine spannende Mischung aus Workshops, abendlichen Kultur- und Diskussionsveranstaltungen sowie attraktiven Freizeitmöglichkeiten. Sie wird von der Gemeinschaftsaufgabe Gewerkschaftliche Bildungsarbeit der GEW (gba) veranstaltet und ist offen für alle Mitglieder sowie deren Partner, Partnerinnen und Kinder.

weitere Infos und Online-Anmeldung

GEW im Bündnis gegen Rechts: Holocaust-Gedenken im „Stern“

Wacht ojf! ´S brent!

Sonntag, 27. Januar 2019, 18.00 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr), Kulturkneipe „Stern“, Aschaffenburg, Platanenallee 1, Eintritt frei(willig – Spende!)
Flugi/Plakat herunterladen (pdf)

In Zeiten, in denen eine Partei in allen Parlamenten sitzt, die offen „nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180-Grad“ fordert, ist es besonders wichtig, das Gedenken an Faschismus, Krieg und Holocaust aktiv zu begehen. Maren Sequens und Reinhard Frankl umrahmen unsere Veranstaltung mit Liedern aus Ghetto, KZ und Widerstand.

GEW: „Bildung statt Aufrüstung!“

Die Bundesvorsitzende Marlis Tepe sprach auf dem Eröffnungspodium des 25. Kasseler Friedensratschlags zum Thema „Die Gewerkschaftsbewegung im Kampf für Frieden und Abrüstung“ und rief dazu auf, den Aufruf „Abrüsten statt aufrüsten!“ noch kräftiger zu unterstützen.

„Bildung statt Aufrüstung!“, Marlis Tepe, Bundesvorsitzende der GEW, auf dem Eröffnungspodium (mp3)

Aufruf „abrüsten statt aufrüsten“

Kasseler Friedensratschlag

9.11.1938 – 9.11.2018: Der Schoß ist fruchtbar noch …

zum 80-jährigen Gedenken an die Reichs­pogromnacht laden ein
die Friedenstrommler sowie Attac Aschaffenburg und das Bündnis gegen Rechts – in beiden ist die GEW Aschaffenburg-Miltenberg Mitglied.

Treffpunkt und Auftakt:

Freitag, 9. November 2018, 18:30 Uhr, Aschaffenburg, „hinter der Sandkirche“

  • Anschließend Gedenkweg entlang von Stolpersteinen
  • Abschluss am Wolfsthalplatz

Wir laden ein vor dem Hintergrund, …

  • dass neuerdings im Bundestag und in den Land­tagen eine Partei sitzt, in deren Reihen nicht nur Nazi-Rhetorik gefeiert, sondern auch mit rechts­radi­kalen Organisationen zusammenarbeitet wird;
  • dass die Bezeichnung eines Holocaust-Mahnmals als Schandmal erheblichen Beifall findet;
  • dass erneut simple Sündenbocktheorien Konjunk­tur haben – und zwar in etlichen Ländern Europas;
  • dass auf politischen Bühnen und massenhaft in den Straßen wieder Nationalismus und Rassis­mus um sich greifen und Menschen gejagt werden;
  • dass …Flyer herunterladenPlakat herunterladen